Definition: Eigenkapitalrentabilität

Als Eigenkapitalrentabilität wird das Verhältnis des Gewinns eines Unternehmens zum Eigenkapital bezeichnet. Analog zur Verzinsung einer Kapitalanlage kann die Eigenkapitalrendite als Zinsertrag des Eigenkapitals aufgefasst werden. Je höher die Eigenkapitalrendite ist, desto wirtschaftlicher arbeitet ein Unternehmen. Die Eigenkapitalrentabilität kann daher als gute Kennzahl für die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens dienen.

Berechnung der Eigenkapitalrentabilität

Die Eigenkapitalrentabilität berechnet sich durch die Formel:

Eigenkapitalrentabilität = Jahresüberschuss / Eigenkapital.

Bei einem Gewinn von 50.000 EUR und einem Eigenkapital von 1.000.000 EUR ergibt sich demnach eine Eigenkapitalrendite von 5 %.

Branchen weisen unterschiedliche Eigenkapitalrentabilität aufgefasst

Grundsätzlich wird eine hohe Eigenkapitalrentabilität als positives Zeichen bewertet, das auf ein wirtschaftlich gut aufgestelltes Unternehmen verweist. Tatsächlich schwanken die Eigenkapitalrentabilitäten unterschiedlichen Branchen enorm. Hoher Kapitaleinsatz, hohe Personalkosten bei geringen Gewinnmargen führen zu einer niedrigen Rendite. Unternehmen mit geringer Kostenstruktur und geringem Eigenkapital können in der Regel höhere Eigenkapitalrenditen erzielen.

Zielwerte für die Eigenkapitalrentabilität

Trotz branchenbedingter Unterschiede gilt die Faustregel, dass die Eigenkapitalrendite mindestens so hoch sein sollte, wie der durchschnittliche Zinssatz auf dem Kapitalmarkt. Denn nur dann ist es sinnvoll, das Eigenkapital zum Betrieb des Unternehmens zu verwenden. Unterschreitet die Rendite den durchschnittlichen Kapitalzins wäre es wirtschaftlicher, das Geld auf dem Kapitalmarkt anzulegen, anstatt es für die Unternehmung zu verwenden.

Leverage Effekt

Da bei der Berechnung der Eigenkapitalrentabilität nur das eingesetzte Eigenkapital berücksichtigt wird, kann durch zusätzliches Fremdkapital eine deutliche Verbesserung dieser Kennzahl erreicht werden. Denn mit dem Fremdkapital kann der Gewinn gesteigert werden, während das Eigenkapital konstant bleibt. Durch diesen sogenannten Leverage Effekt resultiert eine Erhöhung der Eigenkapitalrendite.

Zusammenfassung

  • Eigenkapitalrentabilität ist eine wichtige betriebswirtschaftliche Kennzahl zu Bemessung der Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens.
  • Die Eigenkapitalrentabilität gibt an, wie das eingesetzte Eigenkapital durch den Geschäftsbetrieb verzinst wird.
  • Die Eigenkapitalrentabilität kann durch den Leverage Effekt gesteigert werden.