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Definition: Verkäufermarkt
Der Verkäufermarkt ist eine extreme Marktsituation, bei der sich der Verkäufer in einer verhandlungstaktisch günstigeren Position als der Käufer befindet. Der Grund dafür ist, dass die Nachfrage größer als das Angebot ist und demnach das Güterangebot relativ knapp ist. Die Preise haben die Tendenz zu steigen. Die Unternehmen handeln betriebsorientiert. Den Gegensatz zum Verkäufermarkt bildet der Käufermarkt.
Gründe für die starke Stellung des Verkäufers und die Entstehung des Verkäufermarkts
- Nachfrageüberhang: Die Nachfrage übersteigt das Angebot
- Der Bedarf ist dringlich und kann nicht verschoben werden
- Der Verkäufer verfügt über höhere Fachkenntnisse
- Der Käufer ist aus beliebigen Gründen vom Verkäufer abhängig
- Die Konkurrenz ist durch Kartelle ausgeschaltet, da der Markt reguliert wird
- Die Bezahlung erfolgt nicht durch den Käufer, sondern von einer dritten Partei, z.B. von einer Versicherung
- Verliert das Geld mit der Zeit mehr an Wert als die Ware, z. B. bei einer starken Inflation, ist die Ware begehrenswerter als Geld. Wer das Begehrtere besitzt, der beherrscht den Markt
- Ergebnis: Steigende Preise, die Verkäufer können die Bedingungen zu denen sie liefern, beliebig festlegen
Ist ein Verkäufermarkt in der Realität möglich?
- Auf Dauer ist diese Marktsituation nur in einer Volkswirtschaft mit einer Zentralverwaltungs- oder Planwirtschaft möglich
- Beispiele: Die ehemalige DDR und andere kommunistische beziehungsweise sozialistische Staaten. Dort ist der Verkäufermarkt durch gezielte Einschränkungen der Produktion und des Imports, durch Fehlplanungen oder in Folge der wirtschaftlichen oder politischen Isolation des Staates entstanden
- In einer Volkswirtschaften, die marktwirtschaftlich ausgerichtet ist, ist ein Verkäufermarkt nur vorübergehend möglich
- Beispiel: Rohstoffmärkte wie der Mineralölmarkt können sowohl im Falle einer extrem niedrigen Förderung als auch bei der überhöhten Schaffung von Reserven die Preise erhöhen, ohne dass die Nachfrage sinkt.
Zusammenfassung
- Bei einem Verkäufermarkt befindet sich der Verkäufer in einer verhandlungstaktisch günstigeren Position als der Käufer
- Grund für die Entstehung: Nachfrageüberhang und ein dringender Bedarf, der nicht verschoben werden kann
- Ergebnis des Verkäufermarkts: Steigende Preise, die Verkäufer können die Bedingungen, zu denen sie liefern, beliebig festlegen
- Auf Dauer ist der Verkäufermarkt nur in einer Volkswirtschaft mit einer Zentralverwaltungs- und Planwirtschaft möglich
- In einer Volkswirtschaften, die marktwirtschaftlich ausgerichtet ist, ist ein Verkäufermarkt nur vorübergehend möglich