Die Betriebswirtschaftslehre, kurz BWL, untersucht unternehmensinterne Prozesse, wohingegen sich die Volkswirtschaftslehre, kurz VWL, mit gesamtwirtschaftlichen Zusammenhängen beschäftigt. Es ist sehr wichtig, diese Unterschiede zu beachten, will man ökonomische Abläufe hinterfragen oder definieren. Beispielsweise kann ein und derselbe Sachverhalt bei der unterschiedlichen Betrachtung – volkswirtschaftlich oder betriebswirtschaftlich – zu verschiedenen Ergebnissen führen.

Betriebswirtschaftslehre

Die BWL ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften und geht, wie ihre Schwesterdisziplin die VWL, davon aus, dass die Güter grundsätzlich knapp sind und entsprechend einen ökonomischen Umgang erfordern. Im Gegensatz zur VWL nimmt die BWL zumeist aber die Perspektive von einzelnen Betrieben ein. Sie will unternehmensinterne Prozesse beschreiben und erklären und auch konkret unterstützen.

Gliederung der BWL

Man unterteilt die BWL in zwei Hauptgebiete: die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWL) und die Spezielle Betriebswirtschaftslehre (SBWL). Die SBWL gliedert man nochmals in funktionale und institutionelle Betriebswirtschaftslehre. Die ABWL beschäftigt sich mit organisatorischen, planerischen und rechentechnischen Entscheidungen in einem Unternehmen. Die SBWL derweil befasst sich mit ausgewählten, mit speziellen Fragestellungen, die nur für bestimmte Unternehmen oder Unternehmensteile von Bedeutung sind.

Gliederung der BWL

  • Allgemeine Betriebswirtschaftslehre (ABWL)
  • Spezielle Betriebswirtschaftslehre (SBWL)
    • funktionale Betriebswirtschaftslehre
    • institutionelle Betriebswirtschaftslehre
      • z.B. Bankbetriebslehre
      • Immobilienwirtschaft

Volkswirtschaftslehre

Die VWL, auch Nationalökonomie oder Sozialökonomie genannte, ist wie die BWL ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften. Die Ansätze und Ziele, die die VWL verfolgt, unterscheiden sich allerdings grundlegend von denen der BWL. Die VWL untersucht Gesetzmäßigkeiten und Zusammenhänge bei der Produktion und Verteilung von Gütern und Produktionsfaktoren. Sie fragt auch nach dem menschlichen Handeln unter ökonomischen Bedingungen. – Welches Handeln beispielsweise bringt den maximalen Nutzen für den Einzelnen? Mithin sucht die VWL nach Gesetzmäßigkeiten und auch Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik.

Teilgebiete der Volkswirtschaftslehre

Die VWL untergliedert sich noch einmal in verschiedene Teilgebiete mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Man gliedert unter anderem in Makroökonomie, Mikroökonomie, Ökonometrie und Finanzwissenschaft. Die Makroökonomie untersucht die Wirtschaft auf einer aggregierten Ebene in ihrem Gesamtzusammenhang, wohingegen die Mikroökonomie sich mit den Beziehungen zwischen einzelnen Wirtschaftssubjekten wie etwa Haushalten und Unternehmen befasst. Die Ökonometrie beschäftigt sich mit der quantitativen, meistens empirischen Untersuchung des Wirtschaftsgeschehens. Die Finanzwissenschaft wiederum ist die Lehre von der öffentlichen Wirtschaftstätigkeit.

Das wichtigste auf einem Blick

  • Zwischen BWL und VWL bestehen grundlegende Unterschiede, welche zwingend zu beachten sind
  • Die BWL nimmt die Perspektive des einzelnen Unternehmens ein und versucht unternehmensinterne Prozesse zu beschreiben, zu erklären und konkrete zu unterstützen
  • Die VWL untersucht Beziehungen bei der Produktion und Verteilung von Gütern und Produktionsfaktoren