Definition: Materialeinzelkosten

Materialeinzelkosten sind Teil der Herstellungskosten. Mit dem Begriff Materialeinzelkosten werden dabei die Materialkosten bezeichnet, die für Herstellung eines einzelnen Stückes aufgewendet werden müssen und dem Stück direkt zugeordnet werden können. So sind die Kosten für einen Rohling einer CD, die gebrannt und verkauft werden sollen, Materialeinzelkosten für diese CD.

Die wichtigsten Materialeinzelkosten

Materialeinzelkosten sind alle Kosten, die für das Material aufgewendet werden müssen, um ein Produkt zu fertigen. Insbesondere handelt es sich hierbei um die Kosten für

  • Rohstoffe, aus denen das Produkt gefertigt wird,
  • Hilfsstoffe, die bei der Produktion verwendet werden,
  • Halbfertigprodukte, die weiter verarbeitet werden.

Das wichtigste Kriterien: Die Zurechenbarkeit

Bei der Frage, ob es sich um Materialeinzelkosten oder um gemeine Kosten handelt, ist die Zurechenbarkeit zu einem einzelnen, bestimmbaren Produkt. Der Rohling ist unmittelbar dem späteren Endprodukt zurechenbar, deshalb sind die Kosten, die für den Rohling entstehen, als Materialeinzelkosten zu verbuchen.

Für die Maschinen verwendete Hilfsmittel können jedoch nicht ohne weiteres dem einzelnen Endprodukt zugeordnet werden. Die dafür entstehenden Kosten werden als Materialgemeinkosten bezeichnet. Ebenso handelt es sich auch bei Kosten für das Marketing und die gesamte Betriebsführung um Gemeinkosten, weil die konkrete Zurechenbarkeit zum einzelnen Produkt nicht gegeben ist.

Kostenrechnung und Preiskalkulation

Da die Materialeinzelkosten jedem einzelnen gefertigten Produkt zurechenbar sind, bestimmen sie maßgeblich den Preis. Je teuer das Material, das für das einzelne Produkt aufgewendet werden muss, desto höher der Preis.

In der Kostenrechnung steigt die Summe der Materialeinzelkosten mit steigender Stückzahl an. Bei kleinen Steigerungsraten in der Produktion ist von einem linearen Anstieg der gesamten Materialeinzelkosten auszugehen. Bei größeren Steigerungsraten muss allerdings ein möglicher Mengenrabatt beim Einkauf des Materials in Rechnung gestellt werden. Damit werden die Materialeinzelkosten, also die Kosten pro Stück, bei großen Stückzahlen tendenziell sinken. Die ermöglicht wiederum, dass der Preis in einem gewissen Umfange sinken kann, wenn größere Stückzahlen hergestellt werden.

Das wichtigste auf einem Blick

  • Materialeinzelkosten sind die Kosten für das Material, das unmittelbar einen Produkt zugeordnet werden kann.
  • Materialeinzelkosten können Rohstoffe, Hilfsstoffe und Halbfertigprodukte betreffen.
  • Da Materialeinzelkosten unmittelbar einen Produkt zuzurechnen sind, beeinflussen sie unmittelbar den Preis des Produktes.