Abschreibungsquote

Die Abschreibungsquote kann mithilfe der nachfolgenden Formel berechnet werden:

Abschreibungsquote = (Abschreibungen Anlagevermögen / Buchwert Anlagevermögen) * 100 %

Die für die Formel benötigten Werte können aus der GuV eines Unternehmens ermittelt werden (§275 Abs. 2 Nr. 7 HGB). Hierbei ist jedoch zu beachten, dass es – wie eingangs erwähnt – Variationen der Formel und damit der darin einzusetzenden Werte gibt. Häufig ist die Variante anzutreffen, bei dem die Abschreibungen auf das Anlagevermögen durch den Buchwert des Anlagevermögens geteilt werden (s.o.). Alternativ können auch die gesamten Abschreibungen mit dem Gesamtvermögen ins Verhältnis gesetzt werden. Dabei werden dann beispielsweise auch die Abschreibungen auf das Umlaufvermögen berücksichtigt. Das Gesamtvermögen entspricht bei dieser Variante der Formel für die Abschreibungsquote der Bilanzsumme:

Abschreibungsquote = (Abschreibungen / Bilanzsumme) * 100 %

Beispiel 1 zur Berechnung der Abschreibungsquote

Ein Unternehmen hat in einem Geschäftsjahr Abschreibungen in Höhe von 100.000 Euro auf sein Anlagevermögen vorgenommen. Das Anlagevermögen ist mit einem Buchwert von 950.000 Euro bilanziert. Nun ermittelt es seine Abschreibungsquote:

Abschreibungsquote = (100.000 Euro / 950.000 Euro) * 100 %
= 0,105 * 100 %
= 15 %

Die Abschreibungsquote des Unternehmens beträgt demnach 15 %. Wenn es sich dabei um die durchschnittliche Abschreibungsquote handelt, so muss das Unternehmen sein Anlagevermögen alle 6,66 Jahre vollständig erneuern.

Beispiel 2 zur Berechnung der Abschreibungsquote

Ein Unternehmen hat in einem Geschäftsjahr Abschreibungen in Höhe von insgesamt 150.000 Euro vorgenommen. Die Bilanzsumme des Unternehmens beträgt 1.300.000 Euro. Es ermittelt die Abschreibungsquote auf sein Gesamtvermögen wie folgt:

Abschreibungsquote = (150.000 Euro / 1.300.000 Euro) * 100 %
= 0,115 * 100 %
= 11,5 %

Die Abschreibungsquote auf das Gesamtvermögen des Unternehmens beträgt also 11,5 %. Wenn es sich dabei um die durchschnittliche Abschreibungsquote des Unternehmens handelt, so muss es sein Gesamtvermögen alle 8,7 Jahre erneuern.

Die Abschreibungsquote gibt Aufschluss über die Investitionstätigkeit eines Unternehmens und über die Höhe des Werteverzehrs. Wie die beiden Beispiele verdeutlichen, lässt sich mit der Abschreibungsquote beispielsweise auch ermitteln, in welchen Zyklen das Anlagevermögen eines Unternehmens vollständig erneuert werden muss. Dementsprechend ist es nötig, auch einen der Abschreibungsquote entsprechenden Kapitalbedarf bei den Planungen zu berücksichtigen. Wie bei vielen Kennzahlen, so ist eine Vergleichbarkeit der Abschreibungsquote vorzugsweise bei Unternehmen gegeben, die in der gleichen Branche tätig sind. Die komplexen Maschinen eines Anlagenbauers werden in aller Regel länger genutzt als die PCs einer Unternehmensberatung. Ein Vergleich der Abschreibungsquoten dieser beiden Unternehmen wäre also nur begrenzt aufschlussreich.