Definition: Abschreibungsintensität

Unter der Abschreibungsintensität ist das Verhältnis aus den Abschreibungen und der Gesamtleistung eines Unternehmens zu verstehen. Die Abschreibungsintensität wird in Prozent ausgedrückt und ermöglicht einen Vergleich von Unternehmen innerhalb einer Branche. Durch die Abschreibungsintensität lässt sich so darstellen, welcher Werteverzehr bei den verglichenen Unternehmen für das Erreichen der jeweiligen Gesamtleistungen nötig war. Auch größere Investitionen von Unternehmen – beispielsweise um durch bessere Maschinen einen Wettbewerbsvorteil zu erzielen – können so aufgedeckt und gegebenenfalls für die eigene Strategie berücksichtigt werden. Eine niedrige Abschreibungsintensität hingegen kann auf einen Investitionsstau hindeuten.

Formel zur Berechnung der Abschreibungsintensität

Die Abschreibungsintensität kann mithilfe der nachfolgenden Formel berechnet werden:

Abschreibungsintensität in % = (Abschreibungen / Gesamtleistung) * 100 %

Die benötigten Werte für die Formel können aus der GuV entnommen werden. Die Abschreibungen setzen sich dabei aus den folgenden Werten zusammen (§275 Abs. 2 Nr. 7 HGB):

  • Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen
  • Abschreibungen auf Vermögensgegenstände des Umlaufvermögens, soweit diese die in der Kapitalgesellschaft üblichen Abschreibungen überschreiten

Die Gesamtleistung setzt sich aus diesen Werten zusammen (§275 Abs. 2 Nr. 1, 2, 3 HGB):

  • Umsatzerlöse
  • Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
  • andere aktivierte Eigenleistungen
Formel: Abschreibungsintensität
Formel: Abschreibungsintensität

Abschreibungsintensität: Beispiel für die Berechnung

Die Muster GmbH weißt unter anderem die nachfolgenden Zahlen aus:

  • Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände: 100.000 Euro
  • Abschreibungen auf Sachanlagen: 330.000 Euro
  • Umsatzerlöse: 1.050.000 Euro
  • Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen: 85.000 Euro
  • Aktivierte Eigenleistungen: 13.000 Euro

Demnach summieren sich die Abschreibungen auf:

100.000 Euro (Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände)
+ 330.000 Euro (Abschreibungen auf Sachanlagen)
= 430.000 Euro

Die Gesamtleistung summiert sich auf:

1.050.000 Euro (Umsatzerlöse)
+ 85.000 Euro (Erhöhung oder Verminderung des Bestands an fertigen und unfertigen Erzeugnissen)
+ 13.000 Euro
= 1.148.000 Euro

Nun können die ermittelten Werte in die Formel für die Ermittlung der Abschreibungsintensität eingesetzt werden:

(430.000 Euro / 1.148.000 Euro) * 100 %
= 0,375 * 100 %
= 37,5 %

Die Abschreibungsintensität beträgt demnach 37,5 %. Anders ausgedrückt bedeutet dies, dass für jeden erzielten Euro der Gesamtleistung Vermögen in Höhe von 0,375 Euro verzehrt wurde.

Zusammenfassung

  • Die Abschreibungsintensität beschreibt das Verhältnis von Abschreibungen und Gesamtleistung
  • Mithilfe der Abschreibungsintensität lässt sich ermitteln, welches Vermögen für das Erreichen der Gesamtleistung verzehrt wurde
  • Die Abschreibungsintensität ermöglicht einen Vergleich von Unternehmen, die in der gleichen Branche tätig sind
  • Die Abschreibungsintensität kann auf Investitionsoffensiven oder Investitionsstaus hindeuten
  • In verschiedenen Branchen kann sich die Abschreibungsintensität massiv unterscheiden (beispielsweise Handel vs. Unternehmensberatung)